Noch 5 Tage bis zum Berlin Marathon. Mein persönliches „Speed“ Highlight des Jahres. Mein Ziel 3:15 Stunden habe ich trotz, dass ich den Trainingsplan doch etwas vernachlässigt habe in den letzten Wochen nicht über den Haufen geworfen. Genug Kilometer und Tempoeinheiten dürfte ich gemacht haben in den letzten 16 Wochen. Der Körper und die Füße sind heiß auf den kommenden Sonntag aber auch die Nervosität macht sich langsam breit. Normalerweise habe ich damit vor großen Läufen keine Probleme, doch dieses mal habe ich mich selbst ganz schön unter Druck gesetzt mit dieser Zeitvorgabe.
Andererseits freue ich mich aber auch in Berlin viele bekannte Gesichter zu treffen. Oke, Marcel, Dietmar, Sven, Stephan, Melanie, Dirk, Dennis und alle die ich hier vergessen hab. Los geht das Abenteuer am Samstag um 6:03 Uhr am Bahnhof Donaueschingen.
Gestern flatterte bereits die 3. E-Mail vom SCC Team, dem Veranstalter des 40. Berlin Marathons, in mein Postfach. Wiedereinmal mit neuen Informationen über Sicherheitsaspekte beim Marathon. Nach den schrecklichen Ereignissen von Bosten im Frühjahr dieses Jahr, will man bei 40.000 Läufern in Berlin natürlich kein Risiko eingehen. Allerdings gibt es einen schmalen Grad zwischen zuviel Sicherheit und zu wenig Sicherheit. Und diesen schreitet man in Berlin nicht gerade mittig ab.
Hier mal die wichtigsten Punkte:
1. Die Startnummer kann nur bis Samstag auf der Marathon Messe persönlich vom Läufer abgeholt werden. Nur mit Nachweis per Lichtbildausweis. Keine Vollmacht für einen anderen möglich. Das ist sehr ungünstig für Läufer die erst Samstag abends in der Hauptstadt eintreffen oder auch erst Sonntag morgen zu einem Team dazu stoßen und die Startnummer sich abholen lassen. Hier argumentiert man in Berlin damit das nur die Laufen die sich auch sicher angemeldet haben. Gleichzeitig zerstört man damit aber auch einen möglichen Schwarzmarkt und das Geld bleibt schön beim SCC.
2. Jeder Starter bekommt auf der Messe ein Armband, welches er erst beim verlassen des Zielbereichs wieder abnehmen darf. Totaler Schwachsinn. Jeder Läufer weiß das einen auf so einer Distanz jedes bisschen nervt, was anders ist. Da reicht schon ein schräg sitzender Socken, ein zusätzliches Gel in der Hosentasche oder eben ein zusätzliches Armband, das am Arm hoch und runter baumelt.
3. Das Gelände um den Start und Zielbereich ist hermetisch abgeriegelt. Keine Chance im Ziel von Verwandten oder Freunden empfangen zu werden. Vom Ziel wird man direkt in Richtung der Startbeutelausgabe geleitet und dann zu den Umkleiden.
4. In die Sicherheitszone dürfen nur Startbeutel mitgenommen werden. Keine anderen Taschen oder Rucksäcke. Die Startbeutel werden außerdem beim betreten kontrolliert und es dürfen gnädigerweise Flüssigkeiten in haushaltsüblichen Mengen mit genommen werden.
Alles in allem ist das doch alles recht übertrieben auf den ersten Blick. Aber es wird sein wie immer. Passiert nichts, dann ist man stolz auf das Sicherheitskonzept. Passiert doch was war es dennoch zu wenig und muss ausgeweitet werden. Wer aber einen feigen Anschlag plant wie in Boston wird sich von diesen bzw. gar keinen Sicherheitsmaßnahmen davon abhalten lassen.
Noch 5 Tage…