Bereits das dritte Mal in meiner Laufkarriere ging ich in Freiburg an den Start des Marathons. Nach 2010, 2012 folgt nun am 7. April 2013 das Triple. 4 Wochen nach dem Kandel Marathon sollte Freiburg sozusagen die „Kilometer auf dem Weg zum Rennsteig mitnehmen“ sein. Ich den Jahren zuvor war ich auf der 2. Runde doch sehr eingegangen und hatte mit 4:31 und 4:11 gefinished. Das sollte sich dieses Jahr ändern.
Der Winter hat sich dieses Jahr ja etwas länger als gewöhnlich bei uns breit gemacht und so packte ich alle Klamottenkombinationen in meine Lauftasche und wollte Sonntag morgen spontan entscheiden. Die Startunterlagen bereits am Samstag abzuholen war anhand der langen Schlange am Sonntag morgen eine gute Entscheidung gewesen. Die Schar der Läufer, vor allem Halbmarathonis zog sich durch die halbe Marathonmesse.
Gegen zehn Uhr war es dann soweit. Die Kleidungsfrage musste gestellt werden… Kurz Kurz oder Lang Lang oder Kurz Lang, Lang Kurz?? Der Himmel war bewölkt und es hatte zwischen 6 und 8 Grad und einen eisigen Wind. Ich entschied mich für die kurze Hose, die Compressport Stulpen und ein langes Oberteil. Nach kurzer Aufwärmphase ca. 300 Meter, ging es an den Start.
Pünktlich um 11 Uhr setzte sich die Läuferschar in Bewegung. Ich hatte mir diesmal vorgenommen mich streng an dem 3:30 Pacemaker festzuhalten. Und das klappte die ersten 14 Kilometer auch perfekt. Die Strecke war leider besonders am Anfang sehr eng, sodass ich dutzende Fußtritte und Ellenbogen kassierte und auch selbst austeilte. Ab Kilometer 8 entspannte sich dann die Situation ein bisschen und man konnte sich in einen Rhythmus laufen. Bis hier hin lief ich konstant 4:55-4:58min/km.
In der Innenstadt herrschte eine überwältigende Atmosphäre und man wurde von den Massen über die Strecke getragen. Hier bewährte sich die neue Streckenführung durch einen engen Kanal in der breiten Fußgängerzone. Ab Kilometer 9 folgt dann der „Todesteil“ der Strecke. Entlang der Dreisam geht es Richtung SC Stadion. Ein eintöniges Stück mit einer kontinuierlichen, wenn auch geringen Steigung. Ich beschleunigte deutlich mein Tempo auf 4:45-4:48min/km und konnte mich bis auf 400 Meter vom 3:30 Pacemaker absetzen. In diesem Tempo ging es durch das Schwabentor zurück in die Innenstadt und dann über die blaue Brücke wieder zur Messe.
Kurz vor der Messe, an der letzten Verpflegungsstation, dann der erbärmliche Versuch des „Freiburg Monsters“ mir noch den Lauf zu versauen. Nachdem ich bereits bei Kilometer 14 dankend ein Lemon-Gel entgegen nahm drücke mir die Verpflegungsstation hier ein Minz-Schoko in die Hand. Diese Geschmacksrichtung war in München schon Schuld, dass es mir bei Kilometer 40 fast den Magen einmal komplett auf links gekrempelt hätte. Ich bot es mindestens zehn anderen Läufern an, doch alle lehnten ab und so warf ich es weg. Netter Versuch Monster!!
Die Halbmarathonis bogen nach rechts auf die Zielgerade ab und die Marathonis begaben sich auf die zweite Runde. Die erste Runde absolvierte ich in 1:42:38. Nun war die Strecke leer genug. Nur 8 % der Läufer gehen auf die Marathondistanz. Bis Kilometer 29 hielt ich das Tempo konstant bei 4:50min/km bevor ich an dem Stück entlang der Dreisam etwas abreißen lassen musste. Der 3:30 Pacemaker konnte wieder aufholen. Nachdem die Innenstadt passiert war fing dann der Oberschenkel an dicht zu machen. Meine Zeit sank zum ersten Mal auf eine 5:09 und gleich darauf auf 5:19. Gleich erkannte der Pacemaker mit seiner Gefolgschaft die Möglichkeit und zog an mir vorbei. Kilometer 41 war dann schließlich der langsamste des Marathons mit einer 5:25min/km. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich noch 5:30 Minuten Zeit hatte für die 3:30 Stunden. Ich erhöhte mein Tempo nochmals und ließ den ein oder anderen Läufer noch alt aussehen auf den letzten Metern und absolvierte den letzten Kilometer in einer 4:54. Leider aber nicht schnell genug. So erreichte ich das Ziel dennoch überglücklich nach 3:30:36 Stunden. Ich hatte nach zwei Versuchen auch endlich in Freiburg eine große Zeit geschafft.
Ich bin 302. gesamt (1189 Läufer)/289. Männer (985 Läufer) /30. AK geworden (114 Läufer).
Mit dieser Leistung bin ich nach einer Erkältung in den letzten 2 Wochen und nur 4 Wochen nach Kandel doch sehr sehr zufrieden. Nun heißt es zu regenerieren und dann Kilometer sammeln für den Rennsteig. Der nächste Wettkampf wird der Schluchseelauf am 18. Mai sein, aber vielleicht findet sich in der Zwischenzeit noch etwas anderes.
Hier noch ein paar Bilder:
Sensationelle Zeit – und super gekämpft, Tiger. Ich gratuliere und verneige mich vor dieser Leistung!
Danke dir Eddy!!