Hamburg Urbanathlon – Das erste mal DNF!

Nach dem EccoTrail in der Westfalenhalle in Dortmund im Februar sollte dies meine Premiere auf einer „Hindernissstrecke“ sein. Die Zeitschrift Men´s Health lud zum 4. Mal an das Elbufer nach Hamburg zum Urbanathlon. Ich war für die BoneBreaker Distanz gemeldet. 24 Kilometer, 24 Hindernisse. Wir verbrachten eine Woche Urlaub an der Nordsee in Neuharlingersiel und so starteten wir am Samstag um halb zehn Richtung Hamburg. Die gut 230 Kilometer die vor uns lagen breiteten uns jedoch einige ungeahnte Probleme. Aufgrund mehrerer Staus spulten wir fast nur Landstraße runter. Nach gequälten 3 Stunden endlich Hamburg. Das Parkhaus am Altona Cruise Center, in dessen Umfeld der Urbanathlon stattfinden sollte war leider bereits voll, bzw man ließ uns halt nicht mehr reinfahren. Mit einem „keine Ahnung wo Sie parken können, aber jedenfalls hier nicht“ suchten wir also eine Weile nach einem Parkhaus in der Nähe. Als endlich eins gefunden war ging es schnell zur Startnummernausgabe. Auf dem Weg dahin begegnete uns Marcel (Maazel), mit welchem ich im Dezember im Rahmen des Honolulu Marathons auf Hawaii war. Die Startunterlagen in der Hand erstmal noch den Zeitchip ummelden. Ich hatte meinen schlauerweise in Konstanz liegen gelassen.

Punkt 15:30 Uhr standen dann 500 BoneBreaker im 2. Startblock und warteten darauf auf die 24km gehen zu dürfen. 5 Minuten versetzt zum ersten schickte man uns dann auf die Strecke. Das erste Hindernis, ein paar Container zum drüber klettern und zwei LKWs zum drunter kriechen.

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Man (n) kann mich immer gut aussehen beim Laufen

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Dirk immer knapp vor mir und Marcel auf gleicher Höhe. So ging es die nächsten Kilometer weiter. Mal er vorne, mal ich. Die Pace jenseits von gut und böse. Nach 4 Kilometer kam zum Glück von Marcel ein Angebot das nicht auszuschlagen war und so beschlossen wir das Ding zusammen zu machen. Über Hangelhinderniss und die Reifenstapel führte die Strecke zur 4 Meter hohen Halfpipe.

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Mit einem kurzen Sprint und hochziehen am Seil wurde auch diese bewältigt. Nach einem kurzen balancieren endlich die erste Verpflegung. Nach 7,5 Kilometern. Warmes Wasser. Nicht gerade das beste für 24 Kilometer. Nach 50m mit einem Sandsack auf dem Rücken ging es auf das eintönige Stück der Runde. Hunderte Treppenstufen (am Ende sollten es 1000 sein pro Runde) durch den Altonaer Balkon auf und ab. Die Pace und die Hindernisse machten mir bis zu dieser Zeit nichts aus.

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Doch dieses hoch und runter erledigte mich. Die Woche Urlaub mit relativ viel Essen, die lange Anfahrt, die fehlende Verpflegung und der fehlende Rhythmus im Lauf sind alles Gründe warum ich auf diesem Abschnitt beschloss nach dieser Runde zu finishen. Auf den letzten Metern durch das Parkhaus verabschiedete ich Marcel auf die zweite Runde und bog nach links ab Richtung Zielgerade. Nach dem Traffic Jam, einer Reihe Autos die überwunden werden mussten finishte ich die 12 Kilomter in 1:09:45. Platz 218 gesamt von 3500 Läufern. Marcel finishte übrigens die BoneBreaker Distanz erfolgreich als 37. gesamt. Meinen allerhöchsten Respekt dafür!!

Fazit:

Veranstaltung:

Die Veranstaltung selbst kommt leider nicht gut weg. Von der fehlenden Verpflegung sowohl auf der Strecke (nur Wasser, welches auf der 2. Runde auch noch ausging), sowie auch im Ziel (wieder nur Wasser und das Werbe-JeverFun) sind für solch einen stolzen Anmeldegebühr (65€ für die BoneBreaker) einfach zu wenig. Ein „Gesundheits“Magazin, welches selbst schreibt „Wasser spült eher die Nährstoffe aus dem Körper, als das es nützt“ sollte es besser wissen. Jeder Wald- und Wiesenlauf schafft es mehrere Getränkesorten zur Verfügung zu stellen, selbst beim Swissalpine schafft mal es auf 3000 Meter Höhe Suppe anzubieten. An den Sponsoren scheint es jedenfalls nicht gelegen zu haben, denn diese konnten sich ja groß genug präsentieren auf dem Festival. Nächster Kritikpunkt leider die völlig überforderten Streckenposten. Es waren zwar genug vorhanden aber 4 Leute gefragt 5 Aussagen bekommen, keiner wusste so richtig bescheid. Als Krönung dann die Tatsache, dass man die BoneBreaker nicht nach der Nettozeit nach der ersten Runde aussortierte, sondern nach der Bruttozeit (+5 Minuten), so war für viele das Rennen bereits nach einer Runde zu Ende, obwohl sie gar nicht gegen das Zeitlimit von 1:20 Stunden verstoßen hatten. Alles in allem machte die ganze Veranstaltung mehr den Eindruck möglichst bunt und cool zu sein, als wirklich durchdacht. Sehr Schade!

Persönlich:

Die Platzierung ist nicht schlecht, jedoch bin ich maßlos enttäuscht, dass ich nicht die 24 Kilometer, die BoneBreaker Distanz gefinisht habe. Ich denke es war eine reine Kopfsache. Der Geist war in diesem Moment einfach nicht stark genug den Körper auf eine zweite Runde zu zwingen. Irgendwie wäre es wohl gegangen. So habe ich nun mein erstes (zumindest halbes) DNF stehen. Der Geist muss lernen den Körper auszutricksen.

Ich persönlich versuche das nun schnellst möglichst abzuhacken und mich wieder in Richtung Berlin zu konzentrieren. Das Ziel 3:15 steht noch…

 

1 Kommentare

  1. Kopf hoch Tiger. Du befindest dich in bester Gesellschaft, wenn man bedenkt, dass das auch Spitzensportlern wie Mocki bei einer Weltmeisterschaft passiert. Da hilft nur der Blick nach Vorne.

    Ich bin mir sicher, wären es keine 2 Runden gewesen, also hätte ein keine Finishmöglichkeit vorher gegeben, du wärst die 24km „gelaufen“.

    Sport frei!
    Thomas

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