Bereits im Jahr 2011 war ich in Davos zu Gast. Damals als Läufer des K42. Ich erreichte das Ziel, aber fühlte mich dennoch nicht als Sieger, es gab dort noch etwas Größeres. Die mit den grünen Finisher T-Shirts und den roten Startnummern. Das waren die Helden. K78, 2800 hm positiv, insgesamt knapp 6000 Höhenmeter. Ich wollte auch zu diesen Helden gehören.Eigentlich hatte ich bereits 2012 geplant dieses Ziel zu realisieren, jedoch fühlte ich mich letztes Jahr noch nicht bereit und Davos war schon komplett ausgebucht. Dieses Jahr entschied ich mich direkt im Januar den Swissalpine 2013 in Angriff zu nehmen. Ich buchte direkt den Startplatz beim K78 und die Jugendherberge in Davos. Ein 6er-Zimmer ist hier für Davoser Verhältnisse noch gut bezahlbar. In der Zwischenzeit bis Juli laufe ich 3 Marathons (Kandel, Freiburg, Mannheim) und starte außerdem erfolgreich beim Rennsteig Ultra. Mitten im Trainingsplan für Berlin, stehe ich also voll im Saft für den Swissalpine.
Als der Termin immer näher rückt stöhnt das ganze Land unter einer Hitzewelle. Es wird also heiß werden beim Lauf. Zum einen gut, zum anderen schlecht. Vor zwei Jahren liefen wir bei 2 Grad und Schneeregen über den Sertigpass.
Wir reisten am Freitag mit dem Zug in Richtung Davos. Bei der Anmeldung ist für Läufer das SwissTicket im Preis mit inbegriffen. Dieses Ticket ermöglicht einem an 2 Tagen die Hin und Rückfahrt nach/von Davos. Für Begleiter kann man dieses Ticket nachordern. Wir starteten um 13:30 Uhr in Konstanz und gelangten nach 4 maligen Umsteigen (Kreuzlingen, Romanshorn, Rorschach und Landquart) so recht bequem nach Davos. Die Aussicht aus dem neuen Zug der Rätischen Bahn war wirklich traumhaft und die Gipfel der Alpen glänzten im Sonnenschein. Wir stiegen in Davos Dorf aus und begaben uns zuerst zum Einchecken in die Jugendherberge. Diese liegt oberhalb von Davos auf der Hohen Promenade. Wir warfen schnell die Rucksäcke in das 6er Zimmer und dann ging es mit dem Bus zum Kongresszentrum zur Startnummernausgabe. Nach einem obligatorischen Witz des Helfers zum Namen „Schweizer“ (Ein Deutscher der Schweizer heißt? Das ist aber geschummelt!) hielt ich meine Startnummer 911 in den Händen.
Am Vorabend des Swissalpine findet in Davos Platz immer ein großes Straßenfest statt. Verschiedene Vereine präsentieren sich auf der Hauptstraße und bieten allerlei Köstlichkeiten an. Leider auch zu stolzen Davoser Preisen. (Döner 9 Franken, Bier 7 Franken). Das Carbo-Loading für den nächsten Tag verlege ich also in den nächsten Coop Pronto und kaufe dort noch einen Kartoffelsalat und ein paar Hörnli.
Bei einem wunderschönen Sonnenuntergang richte ich meine Sachen auf der Terrasse für den nächsten Tag. Ich befestige den Laufchip mit Kabelbindern am Mizuno, für welchen ich mich als Startschuh entschieden habe. Nach einem netten Plausch mit ein paar Schweizern und einer Norwegerin geht es gegen zehn Uhr ins Bett. Um fünf soll die Nacht zu Ende sein..
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