Die letzte Nacht war grausam… Dieses Mal war es weder Regen noch Sturm der unermüdlich gegen die Zeltwand prasselte. Wir waren ja auch gar nicht im Zelt, aber bei dieser Nacht wünschte man sich doch fast in dieses zurück.Die Schwedinnen waren nachts gegen fünf Uhr von ihrer „Letzter Abend-Partytour“ heimgekommen. Da sie allerdings um sieben Uhr schon wieder Richtung Flughafen mussten blieb ihnen nicht viel Zeit für Schlaf. Der Wecker klingelte zum ersten Mal um viertel nach sechs. Da sie das Handy aber an einer Steckdose am anderen Ende des Zimmers geladen hatten registrierte keiner der beiden das Klingeln. Nach dem dritten Alarm erbarmte sich jemand und brachte das Handy rüber zum Bett der beiden. Dort klingelte es aber weitere drei Mal mit fünf minütiger Pause bis endlich einer der beiden erwachte. Nachdem beide dann noch weitere zwei oder drei Mal auf schlummern gestellt hatten war dann gegen sieben nach ca. zehn bis zwölf kompletten Alarmen das ganze Zimmer wach und genervt. Als die beiden um viertel nach sieben nach lautem Packen endlich das Zimmer verlassen hatten kehrte doch wieder etwas Ruhe ein.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf zum Trinity College. Am Vortag waren wir mit der Stadtführung nur im Innenhof. Wir wollten das Book of Kells sehen. Dank einem Gutschein hatten wir den Eintritt für 8€. Erstmal mussten wir anstehen. Es hatte sich vor dem Eingang eine lange Schlange gebildet. Seit meinem letzten Besuch wurde die Ausstellung etwas umgebaut. Man betritt durch den Souvenirshop das Gebäude und kommt durch eine Ausstellung anderer historischer Bildbände direkt zum Book of Kells. Nachdem man einen Blick auf dieses geworfen hat gelangt über eine Treppe ins oberere Stockwerk, der alten Bibliothek. Diese kann man zur Hälfte begehen und wird dann die Stufen wieder hinab in den Shop geleitet und das wars. In meinen Erinnerungen war früher das Book of Kells am Ende der langen Bibliothek und man konnte diese auf der ganzen länge bestaunen. So war das Ganze für diesen Preis doch etwas ernüchternd.
Wir streiften noch etwas durch das College und ließen uns schließlich auf einer Bank gegenüber dem Eingang zur Ausstellung des Book of Kells nieder. Wir kamen mit einem Stadtführer ins Gespräch, welcher gerade seine Amerikaner in der Schlange abgestellt hatte und hier nun seine Mittagspause genoss. Er gab uns weitere Tipps für den Tag und plauderte ein wenig mit uns über seine Erfahrungen in Deutschland und unsere in Irland. Nach gut einer Stunde (seine Amerikaner hatten sich inzwischen allein zum shoppen abgesetzt) mussten wir dann doch das Gespräch beenden sonst hätten wir wohl noch den ganzen Nachmittag hier verbracht.

Wir gingen weiter zur St. Patricks Cathedral. Diese stammt aus dem Mittelalter, jedoch wurde es versäumt bei der letzten umfassenden Renovierung im 18. Jahrhundert zu dokumentieren welche Teile schon vorhanden waren und so ist man sich heute nicht mehr ganz sicher wie alt welcher Teil ist. Obwohl es die größte Kirche Dublins ist, ist St. Patricks nicht Sitz des Bischofs. Der Sitz des Bischofs ist die Christ Church Cathedral, zu welcher wir uns als nächstes aufmachten.
Anschließend wollten wir noch der Jameson Distillery einen Besuch abstatten. Wir buchten hier eine Führung und ließen uns in die Kunst der irischen Whiskey Herstellung einweisen. Am Ende der Führung haben ein paar Freiwillige die Chance eine ausführliche Whiskey Verkostung mitzumachen. Da mir das schon bekannt war meldete ich mich auch diesmal wieder schnell genug und durfte mitmachen. Man bekommt dabei zusätzlich zu seinem „Freigetränk“ noch einen amerikanischen und schottischen Whiskey und darf diese unter Anleitung und Erläuterungen zu den verschiedenen Herstellungsverfahren verköstigen. Nachdem man den Jameson zum besten Whiskey erklärt hatte bekam man noch ein Zertifikat als Whiskey Verkoster.
Nachdem wir noch zwei Präsente erworben hatten ging es noch auf Kleidsuche in den Nebenstraßen der O´Connell Street. Im Dunners Store fanden wir endlich auch ein schönes, allerdings in der falschen Größe. Nach einem Fußmarsch quer durch die Innenstadt zum Dunners Store im St. Stephans Einkaufscenter fanden wir dort zwar die richtige Größe, aber auch noch ein weiteres Kleid, welches letztendlich auch gekauft wurde! Mission erledigt!! Auf dem weg zum Hostel aßen wir noch eine Pizza. Wir ließen den Abend dann gemütlich auf den Sofas im Aufenthaltsraum des Hostels bei Tee und Büchern ausklingen. Ich las das Buch „Das Märchen vom letzten Gedanken“ zu Ende. Wirklich sehr lesenswert.
Morgen sollte dann der letzte Tag in Dublin und Irland kommen… Leider!