Irland 2012- Der Kerry Way Tag 5

Tag 5 und gleichzeitig die dritte Etappe des Kerry Ways ist die kürzeste. Nachdem die ersten zwei Etappen doch sehr anstrengend waren, wollten wir uns auf dieser etwas erholen um wieder neue Kraft zu tanken. Gleichzeitig war es aber auch die letzte Etappe…

Einigermaßen ausgeschlafen erwachten wir in unserem Zelt hinter dem Climbers Inn. Die Nacht war wieder sehr regenreich. In einer trockenen Minute packten wir schnell unsere Sachen zusammen. Wir wollten noch unsere Vorräte im kleinen Shop auffüllen, aber leider war dieser geschlossen. So ging es ohne Essen und Trinken auf die 14 bzw 18km lange Etappe.
Der erste Teil des Weges führt durch matschige Felder. Spätestens hier waren auch die nassen Schuhe wieder allgegenwärtig. Nach einer Klettereinlage über ein Schafgatter  führt der Weg entlang eines schönen Flusses. Es folgen noch etliche weitere Klettereien…
Anschließend führt der Weg durch einen abgeholzten Wald und entlang einer Forststraße. Alles in allem kein sehr schöner Abschnitt des Weges. Nach ca. 5km steigt der Weg dann steil an und man erreicht durch ein Meer von Farnen einen schönen Aussichtspunkt. Dieser öffnet einem den Blick über das gesamte Tal, welches es anschließend zu durchschreiten gilt.
Der Abstieg ist traumhaft. Es geht durch einen komplett mit Moos bewachsenen Wald. Man hört das Plätschern eines Wasserfalls und eine geheimnisvolle Stille liegt in der Luft.
Leider ist es kurz danach mit der Romantik vorbei…  Der Kerry Way führt auf einer asphaltierten Straße durch das Tal. Mehrere Kilometer lang nur Hügel, Asphalt und Autos.

Kurz vor der wichtigen Entscheidung des Tages 14km oder 18km machten wir noch eine kleine Rast und brauchten die letzten Tropfen Wasser auf. Unser Ziel Glenbeigh  lag hinter dem Berg vor uns. Die 14km Etappe führt einen über den Berg, während die längere den Umweg um den Berg wählt. Wir entschlossen uns für die kürzere Variante, da der Aufstieg weg technisch doch recht vernünftig aussah.

Der Anstieg war zwar anstrengend, aber nicht vergleichbar mit den letzten Tagen. Ein matschiger Grasweg führte nach oben. Oben angekommen war uns die Bedeutung „Windy Gap“ sehr klar. Es windete doch sehr kräftig, so dass wir nicht lange die Aussicht genossen, sondern lieber Richtung Meer, welches am Horizont zu sehen war, abstiegen.
Auf dem Weg nach unten war es aber auch an der Zeit über die nächsten Tage zu reden. Die Kräfte waren doch sehr angeschlagen und die Sachen ordentlich nass. Wir brauchten die letzten Tage immer 1-2 Stunden länger als im Reiseführer angegeben war. Dies vor allem weil man alternative Wege suchen musste und durch das schwere Gepäck mit Zelt und Schlafsack schwerer vorankommt.
Die nächste Etappe sollte über 30km mit zwei großen Anstiegen gehen. Im Buch waren dafür zehn Stunden angegeben. Wir hätten also ca. 12-13 Stunden für diese Strecke benötigt. Schweren Herzens entschlossen wir uns an dieser Stelle den Kerry Way abzubrechen. Ich von meiner Seite kann zwar sagen, dass es weitergegangen wäre, aber man muss es dann nicht mit Gewalt erzwingen und sich dann eventuell den Urlaub zu versauen. Gleichzeitig gilt aber auch das Motto: „failure is not an option“. Ich werde also wiederkommen und den Weg komplett laufen! Der hat mich nicht das letzte Mal gesehen!!

Als wir in Glenbeigh ankamen erkundigten wir uns zuerst nach dem Campingplatz. Dieser liegt etwa 1km außerhalb des Ortes. Für 19€ pro Zelt war er sehr angenehm vom Preis her. Auch die Ausstattung ist sehr gut. Duschen kann man für 1€ geschlagene 8 Minuten! Bisheriger Rekord also. Für Camper gibt es noch ein kleines Steinhäuschen um seine Sachen aufhängen zu können. Wir platzierten unser Zelt auf dem einzigen nicht matschigen Fleckchen Wiese das wir fanden.

Nach einer Dusche ging es noch in ein Pub in der Ortsmitte. Neben Livemusik und Guinness entschlossen wir am nächsten Tag den Bus nach Waterville zu nehmen. Waterville ist das Ziel der 5. Etappe und liegt am südlichen Ende der Kerry Halbinsel am Meer.

PS: Will jemand??

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