K42 Mallorca – Vamos! Vamos!

Ich laufe durch ein schönes kleines Bergdorf. Am Rand stehen unzählige Kinder und Erwachsene und feuern einen an. Vamos! Vamos!. Ich klatsche mit den Kindern ab und erreiche schließlich den Zielbereich. Vor mir wird das Zielbanner gespannt und ich reiße es mit, als ich die Ziellinie erreiche. Ein Fotograf macht ein Bild und ich bekomme die Medaille überreicht. Habe ich etwa gewonnen?

Nein leider nicht. Aber diesen Einlauf kann hier beim K42 auf Mallorca jeder so erleben. Egal ob man als 1. Oder 250. Das Ziel erreicht. Zum Startplatz des K42 bin ich dankenswerter Weise über Casten bekommen, welcher seit diesem Jahr für das Team des Trail Magazins startet. Da ich sowieso mit Laufcampus als „Begleittrainer“ auf der Insel war, ergab sich somit eine perfekte Möglichkeit den K42 Mallorca mitzumachen.

Der Start

Früh morgens machte ich mich also auf von Can Picafort nach Peguera. In diesem Ort ca. 30km von Palma entfernt ist normalerweise das Ziel des K42 am Strand gelegen. (In diesem Jahr wegen zu viel Wasser im Flussbett leider nicht). Von hier aus geht es dann mit Shuttlebussen zum  Start an der Finca Pública d’es Galatzó. Die letzen 2 Kilometer muss man dann zu Fuß gehen.

Am Start

Am Start warten ca. 250 Läufer darauf auf die 44km mit normalerweise 1800 Höhenmeter zu gehen. Das Feld ist sehr stark besetzt und direkt nach dem Start knallt die Spitze los, als wenn es kein Morgen mehr geben sollte. Ich lasse es erstmal ruhiger angehen und laufe mich auf den ersten zwei Kilometer auf Schotter erstmal ein. Die 155 Kilometer die ich diese Woche im Laucamp schon gemacht habe sind auch nicht ganz ohne und so will ich eher genießen und Fotos machen. 

Die ersten Meter
Up Up Up

Nach ein par Kilometer geht es dann auf den ersten Trail nach oben. In Serpentinen zieht sich der Weg nach oben in Richtung des Puig de Galatzo. Ich merke meine Beine sind heute stark und ich kann mit recht wenig Anstrengung doch ziemlich tempo machen. Ich überhole einige der schnelleren Läufer. Mit ansteigender Höhe wird das Gelände schwerer. Größere Felsbrocken und fieses einschneidendes Gras wechseln sich ab. Teilweise ist der Weg auch zugewachsen und der Schritt in das Gras ein Glücksspiel. Oben angekommen hat man das erste mal einen gigantischen Blick ins Landesinnere und gleichzeitig auf das tiefblaue Meer weit unterhalb von uns.

Durchs hohe Gras
Traumhafte Ausblicke
Aufstieg Puig de Galatzo
Abstieg Puig de Galatzo
Aufstieg Puig de Galatzo

Es geht in den ersten Downhill und ich merke, dass die müden Beine hier doch zum Problem werden. Der Tritt ist einfach mit müden Oberschenkeln und Waden nicht so stabil, wie er auf so schroffem und losen Gelände einfach sein sollte. Ich beschließe lieber vorsichtiger anzugehen.

Der Puig de Galatzo

Die Strecke führt nun auf den Puig de Galatzo. Leider folge ich blind einer 3er Gruppe und laufe erstmal 500m und 50 Hölhenmeter auf der Wendestrecke ins Tal anstatt zum Gipfel. Als ich mich wieder auf die Strecke zurückgekämpft habe bin ich von Position 20 auf 140 zurück gerutscht. Zum einen natürlich ärgerlich, auf der anderen Seite ein großer Vortei. Schwankte der Kopf davor noch zwischen unvernünftigem Gas geben und vernünftigen Genießen, hab ich nun ohne schlechtes Gewissen auf Ruhe stellen können. Ich reihe mich in die endlose Schlange hinauf ein und überhole bei sich bietender Möglichkeit. Von oben kommen uns bereits auf der gleichen Strecke die Läufer vom Gipfel entgegen. Das letzte Stück auf den Gipfel ist eine leichte Kletterstelle. Dann steht man oben und genießt einen traumhaften Ausblick über die Insel. Zu lange verweile ich allerdings nicht hier oben, sondern mache mich direkt an den Abstieg. Hier verliere ich aufgrund der Vorsicht wieder einige Plätze, ist mir aber inzwischen egal. 

Puig de Galatzo
Traumhafte Trails

Der zweite Gipfel

So geht es weiter. Die Trails führen uns rund um den Puig de Galatzo. Auch auf einen zweiten Gipfel den Sa Mola de s’Esclop. Geht es wieder auf einer Wendestrecke. Spannend die Spitze dabei immer wieder einem entgegen den Berg hinabfliegend zu sehen. Die Läufer die sich im Aufstieg befinden machen brav Platz und feuern einen mit „Vamos!, Venga! Venga!“  an. Eine tolle Stimmung unter den Läufern. Die Verpflegungsstationen sind in gutem Abstand gesetzt und stellen einem Cola, Wasser, Iso, Haribo, Nüsse, Gels, Riegel und vor allem frische Orangen zur Verfügung. Diese sind traumhaft schmackhaft bei den doch warmen Temperaturen. Ich habe in der Zwischenzeit eine nette Gruppe an Läufern um mich herum. Bergauf kann ich immer wieder überholen und Plätze gut machen, davon verliere ich dann aber bergab wieder einige und so trifft man sich immer wieder. 

Sa Mola de s’Esclop
Sa Mola de s’Esclop
Sa Mola de s’Esclop
Sa Mola de s’Esclop

Im abschließendem Downhill, welcher vom ersten Aufstieg schon bekannt ist, mache ich dann auch die Beine auf und lasse laufen. An der Finca, an welcher der Start war, vorbei geht es in Richtung Ziel. Plötzlich wird uns der Weg versperrt und ein freundlicher Streckenposten weißt uns in einen Weg nach links. Unerwartet geht es nochmals 2 Kilometer mit ca. 250 Höhenmeter nach oben und die gleiche Strecke wieder zurück. Ein nerviges Stück, aber durch das zu viel Wasser führende Flussbett der Ausgleich für die fehlenden Kilometer.

Trailrunning at it´s best

Ich habe noch genug Kraft und die letzten zwei Kilometer werden dann doch nochmal als Tempo gelaufen. Hier logge ich knapp unter 4min/km den schnellsten Kilometer des Rennens.

Als 45. Überquere ich die Ziellinie in 6:38:38 Stunden. Von 250 Startern ein tolles Ergebnis, dafür dass es quasi einfach so nebenher ging. Die Beine fühlen sich trotz den jetzt 200 Wochenkilometer sehr gut an. Im Ziel gibt es neben der Medaille und einem Salomon T-Shirt auch ein reichhaltiges Büffet.

Nach einer Stärkung und einer erfrischenden Dusche geht es mit dem Shuttlebus wieder direkt bis ans Auto nach Paguera zurück.

Fazit:

Ich kann diesen Lauf wirklich nur jedem ans Herz legen. Die traumhafte Landschaft in Kombination mit einer herauffordernden Strecke und dem sehr angenehmen Startgeld (35€ bei früher Anmeldung) machen den Lauf zur perfekten Möglichkeit einen Urlaub im Frühjahr auf Mallorca abzuschließen oder aber auch nur für einen Kurztripp auf die Insel. Die Stimmung ist super und die Veranstaltung hat einen sehr familiären Flair. Man kümmert sich um seine Läufer. Die Zeitmessung erfolgt per Chip, organisiert von Elitechip.net. Schaut doch einfach mal auf die Webseite des K42 Mallorca.

 

Ausrüstung:

Gelaufen bin ich diesen Traillauf mit dem neuen Salomon Sense Marin. Der Lauf ist für den Schuh sehr anspruchsvoll, da sich glattes Gestein und loser Schotter abwechseln. Der Sense Marin hat hier eine gute Figur gemacht, nach den 44 Kilometern sah man ihm dann den Lauf aber auch deutlich an. Das Gestein ist sehr spitz und scharf und überall lauern Dornen. Der Fuß ist hierbei aber trotz etlichem Anstoßen sehr gut geschützt.
Sehr wichtig beim K42 Mallorca sind Calves für die Waden. An den unzähligen Felsen kann man sich sonst fiese Kratzer zuziehen und auch das Gras schneidet einem ansonsten mit hunderten kleinen Schnitten die Haut kaputt. In Kombination mit Schweiß keine sehr angenehme Situation.

Testen könnt ihr den Sense Marin demnächst in einem meiner Trailworkshops

Ihr habt Lust bekommen auf den K42 Mallorca, dann schaut doch demnächst mal bei Laufcampus Runningcamps rein. Wir werden diesen, sobald das Datum feststeht auch als 4-tätige Laufreise mit Betreuung für 2018 anbieten.

Der Move

Ergebnisliste

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