Kandel-Marathon: Bestzeit! Ein Traum!

Der Bienwald Marathon zählt zu den Top 3 der schnellsten Strecken in Deutschland. Das hier im beschaulichen Bienwald noch keine Weltrekorde aufgestellt wurden liegt wohl nur am fehlenden afrikanischen Teilnehmerfeld. Ich hatte mir den Bienwald Marathon als Einstieg in das Laufjahr 2013 vorgenommen. Letztendlich ein grandioser Einstieg! 

Bisher hatte ich 2013 an zwei Läufen der Wintercrossserie Hegau und dem EccoIndoor Trail Wochenende teilgenommen. Mit Kandel wollte ich 2013 in die Straßenlaufsaison starten.
Eine Zeit hatte ich mir aufgrund des guten Trainings die letzten Wochen aber schon vorgenommen. Ich wollte die 3:36 vom Hawaii Marathon knacken.

Am Sonntag fuhr ich also von Freiburg aus nach Kandel. Bereits um halb neun herrschte dort reges Treiben und ich musste doch recht weit weg vom Stadion am Kletterpark parken. Die Organisation vor Ort war allerdings top. Zwar wirkte das kleine Dorf von Läufer schier überrannt, aber es klappte alles reibungslos. Die Nachmeldung für den Marathon ging sehr schnell und auch genug Umkleiden und Toiletten standen zur Verfügung.

Um Punkt 10 Uhr gab dann Ministerpräsident a.D. Kurt Beck den Startschuss zum 38. Bienwald Marathon. Ich hatte mich bei ca. 3:20 Stunden einsortiert. Zwar hatte ich noch kein Zeitziel festgelegt, aber die Position versprach ohne großes Gedränge laufen zu können für die ersten hundert Meter. Die ersten 10 Kilometer über Minfeld und in den Bienwald lief ich in 46:16 mit 4:35min/km viel zu schnell. Es lief aber sehr gut bis hierhin. Das Tempo zog ich bis Kilometer 25 dann auch so weiterhin durch und ich stand bei 1:58:33 und 4:43min/km zu diesem Zeitpunkt. Dann aber bekam ich etwas Probleme mit der rechten Achillessehne und ich nahm etwas Tempo raus. Es ging die nächsten schier endlosen Kilometer auf der Landstraße mit 5:05-5:10min/km weiter. Es waren nur vereinzelt Läufer zu sehen und man rannte eigentlich nur mit sich selbst und der Uhr.

Bei Kilometer 41 überholte mich der Läufer mit dem 3:30 Ballon. Ich verfluchte diesen Moment, entschied aber, gegen alle Schmerzen dran zu bleiben und zog das Tempo nochmals an und folgte ihm. Als wir das Stadion erreichten lagen noch 300 Meter vor uns. Die Uhr zeigte 3:27:30. Ich hatte also noch 2,5 Minuten für diese 300 Meter. Mit einem kleinen „Sprint“ überquerte ich 50 Meter hinter dem Pacemaker die Ziellinie. Die Uhr blieb dabei bei 3:28:58 stehen!! NEUER REKORD!!!

Mit einem wohl verdienten Erdinger alkoholfrei nahm ich meine Medaille und Urkunde im Empfang.

Insgesamt 143. von 415 und 4. in der Männerhauptklasse von 9 Läufern.

Fazit:

Die Organisation ist wirklich Spitze. Die Helfer schaffen es einen perfekten Marathon auf die Beine zu stellen. Unterwegs gibt es genug Verpflegungen und auch hinterher alles perfekt organisiert.
Der Lauf selbst zählt allerdings nicht gerade zu den schönsten. Die Strecke verläuft zu 80 Prozent auf der Landstraße durch den Wald. Fast keine Höhenmeter und eine beinahe schnurgerade Strecke ermöglichen es einem 1-2 Kilometer nach vorne zu schauen. Psychologisch extrem schwer. Man hat einfach das Gefühl nicht vorwärts zu kommen. Außerdem verlaufen viele der Teilstücke doppelt. Eine Seite hin, andere zurück. Zuschauer sind bis auf die wirklich motivierten Helfer auch eher Fehlanzeige und so ist man wirklich fast eins mit der Natur. Dieser Lauf ist wirklich ein Kampf gegen sich selbst und die Uhr. Für Bestzeiten allerdings sehr geeignet, da durch die gerade einmal 200 Höhenmeter und gerade Strecken fast Laufbandbedingungen herrschen.

Hier noch die „Lauffacts“:

Download file: runtastic_20130311_1430_Laufen.gpx

1 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.