Nach dem Rennsteig Ultra, Mannheim Marathon und Berlin Marathon machte der „German Classic Express“ des Tiger Balm Teams zur letzten Station in Köln Stop. Zwei Wochen nach meiner sehr erfolgreichen Teilnahme am Berlin Marathon (3:10 Stunden), stand also der nächste Marathon über die volle Distanz auf dem Plan. Bereits im Vorfeld hatten sich wieder einmal viele Tiger angekündigt und es sollte ein sehr bunter Haufen werden, zum Teil auch mit vielen Teilnehmern, die auch schon in Berlin am Start waren. Den Startplatz für den Köln Marathon hatte ich dieses Mal über Wobenzym erhalten (DANKE HIERFÜR!!).
Los ging es für uns am Freitag Nachmittag. Der Plan war eigentlich gegen 13 Uhr auf die knapp 450 Kilometer bis Euskirchen zu starten und dort dann unsere Unterkunft bei Stefanie, Marc und Aylin, welche wir seit dem Tiger Balm Team 2012 kennen, zu beziehen. Anschließend wollten wir dann zu viert weiter Richtung Düsseldorf zum Abschlusskonzert der Ballast der Republik Tour der Toten Hosen. Nach etlichen Staus und 8,5 zähen Stunden erreichten wir 20:50 Uhr endlich die Esprit-Arena in Düsseldorf. Keine zehn Minuten vor Konzertbeginn. Das Konzert war einsame Spitze und ein toller Abschluss der Tour (5 Konzertbesuche).
Den Samstag verbrachten wir mit einem gemütlichen Frühstück im Hause Barth und anschließend einem gemütlichen Stadtbummel durch Köln. Die Startunterlagen konnte ich innerhalb von 2 Minuten in der Hand halten und auch die Abholung einer Startnummer für einen Freund war überhaupt kein Problem. Im Gegensatz zu Berlin doch sehr sehr entspannt. Der Startbeutel gibt allerdings deutlich mehr her als in Berlin. Kölschglas mit Strecke, Nummernband, diverse Proben, Pistazien (meine neue Geheimwaffe) und die obligatorischen Nudeln. Am Abend ging es zum „Carboloading“ diesmal ganz unklassisch nach Euskirchen zu einem Griechen.
Nach einem gemütlichen Frühstück verließen wir am Sonntag leider schon die 3,5 Barths und machten uns auf den Weg Richtung Köln. (Auf diesem Weg nochmal ein riesen Dankeschön für die Aufnahme an diesem Wochenende!). Das Auto parkten wir in Köln-Porz und fuhren mit der Straßenbahn zum Startbereich in Köln-Deutz. Die Temperaturen waren zu diesem Zeitpunkt immer noch recht frisch, so dass ich mich dazu entschied langärmlig zu laufen. Kurz vor dem Start begab ich mich mit Björn und Stephan in den roten Startblock. Da ich nach Berlin eigentlich nicht so sehr auf die Zeit schauen wollte und es nicht eilig hatte reihten wir uns ziemlich am Ende des ersten Blocks ein.
Punkt 11.30 Uhr fiel mit den Klängen von „Tage wie diese“ (mal wieder) der Startschuss und schickte uns auf die 42 Kilometer mit nur einem Ziel vor Augen, der Dom! Vor Augen hat man diesen schon nach 200 Meter und eigentlich auch 80% der Strecke. Zu Beginn für die Strecke über die Deutzer Brücke auf die linke Rheinseite. Auf der Brücke war es durch eine Baustelle doch verdammt eng, sodass sich die Läufer hier bereits stauten.
Kilometer 0-5
Durch den Stau am Start starte ich recht langsam und verhalten, verfalle aber dann bei Kilometer 2 in ein Tempo, welches ich doch schnell wieder zurück nehmen muss. Entlang des Rheins geht es südlich bis zum Bayenthalgürtel. 4:46/4:05/4:29/4:27/4:28. Meine Pace pendelt sich langsam ein. Eigentlich viel zu schnell, da ich niemals Richtung 3:10/3:15 Stunden laufen wollte so knapp nach Berlin.
Kilometer 5-10
Die Stimmung ist besonders am ersten VP klasse. Mit „Aber scheiß drauf Kölle ist nur einmal im Jahr“ wird man hier schon fast mit Karnevalsstimmung empfangen. Bis zum Neumarkt bei KM 10 versuche ich das Tempo gleich zu halten. 4:25/4:21/4:30/4:34/4:31. Ich weiß allerdings schon zu diesem Zeitpunkt, dass sich das ganze auf jeden Fall noch rächen wird. Denke aber: Umso später umso weniger muss ich nachher langsam machen.
Kilometer 10-21
Ich steigere das Tempo. Alles geht so locker. Keine 13 Tage Erholung nach Berlin. 4 mal gelaufen in der Woche vor dem Marathon. Vom Neumarkt geht es über den Hohenstaufenring nach Köln Süd. Die Stimmung ist in der Gegend um die Universität nicht vorhanden. Wir laufen so gut wie alleine ohne Zuschauer. Also Blick nach vorne und aufs Tempo drücken. Über die Aachener Straße geht es dann aber ab KM 19 zum Glück wieder der Stimmung entgegen, welche auf dem Hohenzollernring einen Höhepunkt findet. Tolle Stimmung an der Halbmarathonmarke. Schon wieder einen halben geschafft. 4:18/4:17/4:14/4:38/4:23/4:15/4:32/4:23/4:30/4:34/4:50. 1:33:45 Stunden.
Kilometer 21-32
Im Kopf die Halbmarathonzeit und die Hochrechnung auf 3:06 Stunden. Nur 2 Minuten langsamer als in Berlin. Ich wollte doch langsam machen. Doch meine Beine sagen, es reicht mit der Tempomacherei, wir halten das nicht durch. Ich muss etwas rausnehmen. Ich versuche mit bei 4:50min/km einzupendeln. In Gedanken sollte das trotzdem auf 3:15 Stunden reichen. Doch mit der sinkenden Stimmung auf dem Hansaring, singt auch meine Leistungsfähigkeit. Ich muss Berlin wohl etwas Tribut zollen. Noch schaffe ich die Zeiten, doch alles wird schwerer. 4:29/4:39/4:41/4:52/4:41/4:52/4:53/4:52/4:51/4:48/4:48. Erstaunlich wie man so gleichmäßig laufen kann ohne einen Anhaltspunkt zu haben.
Kilometer 32-40
Nun passiert es. Auf der anderen Straßenseite nach dem Wendepunkt sehe ich Dennis, der auch schon mit sich kämpft und Gehpausen einlegt. Auch er war Berlin vor 2 Wochen gelaufen. Plötzlich wirft mir der Mann mit dem Hammer einen Stock zwischen die Füße und ich muss komplett Tempo rausnehmen. Ich laufe ein kurzes Stück mit Dennis, lasse ihn dann aber doch gehend zurück. Die Kilometer die Amsterdamerstraße und den Hansaring hinab werden immer zäher. Mir geht die Kraft in den Muskeln aus. Vielleicht wäre ein Gel unterwegs nicht verkehrt gewesen. Ich verabschiede mich innerlich von der 3:15 und lege mir mit 3:20 ein neues Ziel. 4:53/4:56/5:19/5:11/5:11/5:14/5:07/5:09.
Kilometer 40-42
Die Stimmung am Hohenzollernring ist immer noch fantastisch. Keine Absperrungen halten die Leute zurück und so bildet sich ein enger Kanal durch den man quasi fliegt. Wie in der Tour de France rennen Leute neben einem her, klopfen einem auf die Schulter und treiben einen vorwärts. Vorbei an der Ehrentribüne am Hahnentor geht es wieder über den Neumarkt. Endlose Meter ohne Zuschauer warten wir nur auf die Abzweigung Richtung Dom. Endlich kommt diese. Durch die Einkaufspassage laufen wir über Kopfsteinpflaster das letzte Mal Richtung Dom. Vorbei am Portal des Doms. Ich schaue auf die Uhr 3:19:30 Stunden das wird eng. Nach der Kurve muss das Ziel sein. Ich biege um die Ecke und sehe das Ziel. Allerdings 300 Meter entfernt. Das wars dann mit der sub 3:20 Stunden. Ich nehme das Tempo raus und genieße den Zieleinlauf. 03:20:34 Stunden. Total zufrieden!! Overall 449 von 4200/AK 75 von 580.
Der Zielkanal ist recht lange und so langsam kriecht die Kälte in einen hinein. Bis zu den Duschen ist es noch ein weiter Weg. Nach einer ausgiebigen warmen Dusche geht es allerdings schnell wieder besser und wir stoßen mit den anderen Tiger, die schon im Ziel sind mit einem Kölsch auf unsere Leistungen an. Leider müssen wir uns dann wieder auf den Heimweg Richtung Süden machen.
Insgesamt war es ein super Wochenende und eine tolle Organisation.
Danke allen Beteiligten und vor allem Wobenzym für den Startplatz!
Stay tuned!
Schick! 🙂 Auch wenn die geklammerte Berlin-Zeit 5min. zu langsam ist…
„Ich nehme das Tempo raus und genieße den Zieleinlauf. 03:20:34 Stunden.“ Ja nee, is klar. Wenn ich das Tempo raus nehme, dann… ach, lassen wir das: herzlichen Glückwunsch, Tiger! 🙂