Nachdem wir gestern bereits die ersten Stunden auf der Trauminsel genießen durften, erwachten wir mit Spannung an diesem Morgen. Dank der Zeitverschiebung waren wir doch recht früh wach und sehr fit. Auf dem Plan stand heute Pearl Harbor und die Marathonmesse.
Wir trafen uns in der Lobby mit Oke, Stephan und deren Begleitungen. Wir hatten uns am Vorabend informiert wo und welcher Bus ungefähr nach Pearl Harbor fährt. Nachdem wir unser Frühstück auf verschiedene Arten zu uns genommen hatten, die einen bei Starbucks und Subway, die anderen im ABC-Store, machten wir uns auf die Suche nach der Haltestelle. Nachdem diese etwas später dann endlich gefunden war und auch Roby zu uns gestoßen war, ging es mit der Linie 20 nach Peal Harbor. Die Busfahrt einmal quer durch Honolulu dauert gute 75 Minuten, aber man hat auch einiges an Sightseeing mit dabei. Die Kosten von 2,50$ sind dabei sehr fair.
Das Arizona Memorial kostet keinen Eintritt und beinhaltet das Gelände mit Informationen und einen Film über jenen 7. Dezember 1941, sowie die Überfahrt mit einem Boot zum Mahnmal. Karten muss man aber trotzdem holen um für eine Überfahrt gebucht zu sein. Wir kamen um 11 Uhr an das Tickethäuschen und erhielten schon Tickets für die 12:45 Uhr Überfahrt. Man sollte also nicht später als 13:00 Uhr da sein, da sonst bereits alle Überfahrten ausgebucht sind. Als wir das Gelände betraten stachen uns sofort die Bestuhlungen unter Zelten und einige Marschkapellen ins Auge. Nach einer kurzer Überlegung wurde uns klar das heute der 6. Dezember ist und morgen der 71. Jahrestag und gleichzeitig der 50. Geburtstag des Memorial sein sollte. Es war alles schon hingerichtet und die Kapellen hielten ihre Generalproben ab. Außerdem waren kleine Tische aufgebaut, an welchen Veteranen des 7. Dezember von ihren Erlebnissen berichteten. Für die Amerikaner war es dabei völlig normal mit diesen Fotos zu schießen und sich Autogramme geben zu lassen. Diese patriotische Denkweise ist für jemand der mit einer unrühmlichen Geschichte auf der anderen Seite steht sehr grotesk.
Nachdem wir ausgiebig die Hinweistafeln und das Museum studiert hatten, war es an der Zeit unsere Tour anzutreten. Zuerst wird der Besuchermenge ein 30 minütiger Film über die Geschehnisse vor 71. Jahren berichtet. Anschließend wird man auf ein Boot geführt und zum Mahnmal der USS Arizona hinüber gefahren. Schon von weitem sieht man die noch aus dem Wasser ragenden Wrackteile des einst stolzen Schlachtschiffes. Seit 50 Jahren gibt es eine Plattform über dem Wrack, welche ebenfalls eine Gedenktafel mit dem Namen der Gefallenen Seeleute beherbergt. Auf der Plattform selbst hat man ca. 30 Minuten Zeit sich in Ruhe alles anzuschauen. Die letzten zehn Minuten bevor das Boot einen wieder mitnimmt erklärt ein Soldat etwas über das Wrack unter einem. Sehr beeindruckend ist hierbei die Ölreste, die über dem Wrack auf dem Wasser treiben. Sie stammen aus den Tanks der Arizona. Wie Blut dringt es aus dem verwundeten Schiff hervor.
Nach dieser eindrucksvollen, aber auch nachdenklich machenden, Geschichtsstunde verließen wir das Memorial wieder und fuhren mit dem Bus wiederum 60 Minuten zurück nach Honolulu Downtown, wo wir auf der Marathonmesse noch unsere Startnummern abholen wollten. Dies lief sehr problemlos und schnell, da fast nichts los war. Nach einem kurzen Rundgang über die Messe entschlossen wir uns zum Hotel zurück zu fahren und den Mietwagen für Übermorgen übers Internet zu buchen. Als Abschluss des Abends gingen wir noch ins Cheseburgers Paradise und genehmigten uns einen doch recht großen Burger zum Abschluss eines anstrengenden Tages.