Am kommenden Sonntag ist es nun also soweit. Der 5. Freiburg Marathon für mich steht an. Damit ist Freiburg nicht nur mein erster Marathon gewesen, sondern gleichzeitig auch der Lauf mit den meisten Teilnahmen für mich. Meine Zeiten verbesserten sich hierbei von 4:31 ->4:25 -> 3:31 -> 3:16. In diesem Jahr könnte also nach Berlin (2:58:54) eine deutliche Steigerung drin sein. Doch etwas wird neu sein dieses Jahr. Keine Jagd nach einer neuen Bestzeit. Kein Harakiri laufen mit eingeplantem Einbruch. Ich laufe das erste Mal mit Verantwortung für andere Läufer um mich herum.
Wie es dazu kam?
Eigentlich wollte ich mich für 3:30 Stunden als Pacemaker melden. Einen gemütlichen Lauf über 42km in 5min/km als Trainingseinheit war mein Plan. Recht schnell bekam ich von der Organisation des Freiburg Marathons die Zusage, allerdings mit der Bitte ob ich diesen Job für 3:15 Stunden übernehmen könnte. Das bedeutet etwas stressiger mit 4:36min/km zu laufen um möglichst eine 3:14:59 auf der offiziellen Uhr zu unterbieten.

Fit genug fühle ich mich um dieses Vorhaben umzusetzen, auch wenn es einige Schwierigkeiten bzw. Neuerungen für mich mit sich bringt. Zum einen wird dies sein konstant eine gewisse Pace durchzulaufen ohne selbst nach Körpergefühl schneller oder langsamer machen zu dürfen. Zieht man zu schnell an, verheizt man eventuell die Mitläufer und sich selbst. Geht man zu langsam an, hat man hinten raus keine Reserven mehr für die sub 3:15 falls man selbst etwas eingeht. Und wer möchte schon verantwortlich sein wenn nachher eine 3:16 auf der Uhr steht. Auch der ständig wackelnde Luftballon am Arm wird eine neue Herausforderung. Zusätzlich neu wird sein, dass man direkt im Mittelpunkt steht. Extra Farbe, bunter Ballon und alle Augen auf einen gerichtet. Geht man als einer von vielen ein, schauen die Leute nur kurz denken sich aber nicht viel dabei. Geht man jedoch als Pacemaker ein richten sich viele Augenpaare auf einen und man hat ja das Protokoll seines Versagens sogar auf dem Rücken stehen. Auch der ständig wackelnde Luftballon am Arm wird eine neue Herausforderung.
Um dieses Szenario zu verhindern ist es mein Plan mit einem Schnitt von 4:30min/km zu starten. Das würde bedeuten wir hätten bei der ersten VP ca. 30 Sekunden Vorsprung. Bei der km 10 Marke dann 1 Minute. Die erste Runde wäre mit 2:06 Minuten Vorsprung beendet und man hätte ab nun genug Vorsprung um etwas Zeit einzubüßen und könnte sich bei 4:34 einpendeln oder auch mal eine VP etwas langsamer mitnehmen. Ich hoffe jedoch, dass es noch 1-2 vielleicht auch erfahrene 3:15er Hasen geben wird mit denen ich eine Strategie aushandeln kann.
Trotz aller Nervosität freue ich mich aber auf diesen ersten Einsatz als Pacemaker. Es ist eine tolle neue Herausforderung, auf welche ich mich seit einigen Monaten vorbereite und mich auch gespannt darauf freue! Ich freue mich es anderen Läufern zu ermöglichen ihrem Ziel der 3:15 näher zu kommen und es vielleicht sogar zu erreichen. Gleichzeitig freue ich mich auf einige tolle Gespräche unterwegs mit anderen Läufern. Das macht die 2 Runden und vor allem die einsame 2. Runde doch etwas erträglicher, als wenn man das ganze nur als Einzelkämpfer angeht.
Also drückt mir die Daumen! Am Montag könnt ihr dann lesen ob es geklappt hat!
Bis dahin habt ein tolles Wochenende und genießt die Trails auch trotz des angekündigten Sauwetters!
Euer Trailfieber!