Die Uhr auf der Webseite des Zugspitz Ultratrail tickt unaufhaltsam nach unten. In knapp 7 Tagen und 15 Stunden werden wir in Grainau wieder auf die 100km lange Strecke rund um die Zugspitze geschickt. Doch wie geht man so ein Rennen an? 100km. 5500 Höhenmeter im Auf sowie im Abstieg. Davon gut laufbare Stücke, aber auch viele Stücke auf denen der Trailläufer zum Wanderer wird.
Im letzten Jahr ging ich die 100km an mit dem Vorhaben „Einfach durchkommen“. Es war mein erster 100er und noch dazu gleich in den Alpen. Im Rucksack schleppte ich so ziemlich alles mit was ich irgendwie dachte brauchen zu können. An den Verpflegungen stoppte ich übermäßig lange und ließ mir sehr viel Zeit. Gerne suchte ich auch unterwegs jemand mit dem ich dann laufen bzw. gehen konnte. Das Ziel erreichte ich noch recht fit nach 18:45 Stunden. Dabei lief ich einen letzten Abschnitt in einer Zeit, welche im vorderen Drittel angesiedelt gewesen wäre. Es war also noch Kraft und Luft nach oben da.
Dieses Jahr soll es etwas anders werden. Ich habe mir ein bisschen was vorgenommen. Das Training dieses Jahr lief mehr als gut und ich fühle mich fitter und kräftiger als letztes Jahr. Die Ergebnisse dieses Jahr lassen auch auf eine stärkere Leistung an der Zugspitze schließen. Allein die Höhenmeter fehlen mir dieses Jahr etwas mehr im Training, dafür deutlich mehr Kilometer absolviert. Mit einer optimierten Standzeit an den Verpflegungsstationen und dem Trainingsstand würde ich dieses Jahr gerne versuchen eine 16:30 Stunden anzupeilen. Im letzten Jahr wäre ich damit im Bereich der Top 100 gelandet.
Als Richtwerte habe ich meine Zeit von letzten Jahr und die dazu gehörigen Standzeiten an den Verpflegungsstationen genommen und aufgelistet. Als Richtwerte für dieses Jahr habe ich dann die Standzeiten etwas optimiert gerechnet und mir überlegt was ich denn genau an welcher Station machen will. Natürlich immer ausgehend vom Best Case. Also das keine Probleme vorliegen und ich nur verpflegen und meine Vorräte wieder auffüllen muss. Auch will ich mich lieber etwas kürzer aufhalten und dann dafür unterwegs essen. Als Richtwerte für 2015 habe ich immer die 100. schnellste Zeit zwischen den Verpflegungsstationen gewählt und mit der erwarteten Pausenzeit addiert.
Verpflegungstelle | bei km / bei Hm | Ankunft 2014 | Zeit an VP | Ankunft 2015 | Zeit an VP | Ausgang VP | Laufzeit |
V1 | 10,50 / 516 | 01:09 | 1 | 1:04 | 1 | 1:05 | 1:04 |
V2 | 20,10 / 1370 | 2:47 | 5 | 2:25 | 3 | 2:28 | 1:20 |
V3 | 28,80 / 1914 | 4:20 | 6 | 3:42 | 4 | 3:42 | 1:14 |
V4 | 42,00 / 2778 | 7:12 | 14 | 6:00 | 7 | 6:07 | 2:18 |
V5 | 56,00 / 3483 | 10:16 | 13 | 8:32 | 7 | 8:39 | 2:25 |
V6 | 65,70 / 3543 | 11:35 | 7 | * | 4 | * | * |
V7 | 70,10 / 3724 | 12:21 | 8 | 10:38 | 3 | 10:41 | 1:55 |
V8 | 80,90 / 4206 | 14:19 | 13 | 12:32 | 7 | 12:39 | 1:51 |
V9 | 87,90 / 4937 | 16:17 | 13 | 14:13 | 5 | 14:18 | 1:34 |
V10 | 93,90 / 5360 | 17:53 | 2 | 15:45 | 2 | 15:47 | 1:27 |
Finish | 100,00 / 5380 | 18:45 | 82 | 1632 | 43 | 16:32 |
*bei VP6 gibt es keine separate Zeitmessung
Durch diesen Plan teile ich mir die 100km Strecke in 9 Abschnitte auf, welche ich dann im Rennen jeden einzelnen für sich betrachten und angehen werde. Das ist für den Kopf jeweils einfacher als wenn ich immer überlege wie viele Kilometer es denn noch insgesamt sind und welche Zeit ich dafür wie benötige.
Natürlich funktioniert dieser Plan nur wenn es wirklich optimal läuft. Sprich keine Probleme mit dem Körper dazwischen kommen und auch das Wetter entsprechend passt. Bei Temperaturen über 25 Grad werde ich den Plan nochmals anpassen, aber auch bei Regen müssen die Zeiten nochmal durchgecheckt werden, da viele Passagen dann schwerer zu laufen sind.
Diesen Plan werde ich ausgedruckt im Rucksack mitführen um zwischendurch immer mal wieder kontrollieren zu können und mich auf den nächsten Split einstellen zu können.
Ob das ganze gut geht? Wir werden es sehen. Auf so einem 100km Lauf gerade in den Alpen kann sehr viel passieren. Nicht nur der Körper muss hier zu 100% mitspielen sondern auch der Kopf topfit sein. Aber auch wenn ich nicht genau diesen Plan erfüllen kann, am Ende bleibt das Ziel dennoch ankommen! Weil jeder der diese Strecke erfolgreich bewältigt darf Stolz auf sich sein.
Was habt ihr euch vorgenommen?
Zum Eingrooven auf die 4Trails mache ich dieses Jahr nur den Basetrail XL… Ich warte auf dich im Ziel… exakt nach 16:30 :-p drücke dir die Daumen!
Vielen Dank 🙂 Mal sehen ob das funktionieren kann wie gedacht oder es komplett schief geht 🙂 Dir viel Spaß auf dem Basetrail XL
Mir tabellarisch schon zu anstrengend… viel Erfolg… 🙂
Danke 🙂 Du kannst mich dann unterwegs einsammeln bitte wenn die Tabelle komplett schief läuft 😀
Ich drücke dir die Daumen…
…du schaffst das!
Und den Plan würde ich nicht in den Rucksack packen, sondern irgendwo greifbereit parat halten.
Auf die Flasche/Flask schreiben oder laminieren und in die Hosentasche oder so.
Mein Plan war ihn laminiert in die fronttasche zu den flasks zu packen
[…] Meine Planungen für 2015 […]
[…] der Ortstraße war das Rennen dann freigegeben. In der Tasche hatte ich meinen 16.30 Stunden Rennplan. Im Falle einer Alternativroute wäre dieser allerdings hinfällig gewesen. Ich wollte diesen aber […]